Kerndaten:
Titel
des Objekts: Das Landgrafenschloss Marburg
Adresse:
Oberstadt Schlossberg
Datierung
: 11. - 19. Jahrhundert
Architekt
: unbekannt
|
Wenn Du einer der Marburger bist,
welcher sich das Landgrafenschloss immer nur von seiner bekannten Südseite aus
der Ferne angesehen hat, wird es höchste Zeit für Dich, das Schloss zu
besichtigen. Je nachdem ob Du zu Fuß hochgestiegen oder mit der Buslinie 10
gefahren bist, stehst Du nun vor einer der bemerkenswertesten
Sehenswürdigkeiten der Stadt Marburg. Zu Anfang möchten wir Dir eine kleine
geschichtliche Einführung zum Landgrafenschloss geben. Die Ursprünge des Landgrafenschlosses lassen sich vermutlich bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgen.
Anfangs befand sich auf dieser Bergfläche eine Burg, die im Laufe der Jahrhunderte zum Schloss ausgebaut worden ist. Im 12. Jahrhundert wurde die Burg an das Adelsgeschlecht der Gisonen übergeben. Mit deren Aussterben fiel ihr Erbe an die Landgrafen von Thüringen. Der erste hessische Landgraf Heinrich I., welcher der Enkel der hl. Elisabeth war, errichtete dann im 13. Jahrhundert seine Residenz auf dem Schlossberg Marburg. Den heutigen Zustand erlangte das Schloss letztendlich durch die ständigen Änderungen und Erweiterungen wie den Ausbau der Festung im 17. und 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss als Gefängnis und Staatsarchiv genutzt. In dieser Zeit fanden etliche Änderungen des Daches statt. Das Schloss ist heute im Gebrauch der Universität und wird zum Teil auch museal genutzt. Um dir einen besseren Überblick über die Schlossanlage zu verschaffen, wollen wir Dir einen kurzen Außenrundgang geben.
Anfangs befand sich auf dieser Bergfläche eine Burg, die im Laufe der Jahrhunderte zum Schloss ausgebaut worden ist. Im 12. Jahrhundert wurde die Burg an das Adelsgeschlecht der Gisonen übergeben. Mit deren Aussterben fiel ihr Erbe an die Landgrafen von Thüringen. Der erste hessische Landgraf Heinrich I., welcher der Enkel der hl. Elisabeth war, errichtete dann im 13. Jahrhundert seine Residenz auf dem Schlossberg Marburg. Den heutigen Zustand erlangte das Schloss letztendlich durch die ständigen Änderungen und Erweiterungen wie den Ausbau der Festung im 17. und 18. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurde das Schloss als Gefängnis und Staatsarchiv genutzt. In dieser Zeit fanden etliche Änderungen des Daches statt. Das Schloss ist heute im Gebrauch der Universität und wird zum Teil auch museal genutzt. Um dir einen besseren Überblick über die Schlossanlage zu verschaffen, wollen wir Dir einen kurzen Außenrundgang geben.
Der Grundriss des Kernschlosses gleicht
einer U-Form, an dessen Öffnung ein weiterer Gebäudekomplex angebaut
wurde. Der Schlosskern besteht nunmehr aus
drei Seitentrakten. Im nördlichen Trakt befindet sich der Fürstensaal, im
westlichen der Frauenbau und im südlichen Trakt liegt die gotische
Schlosskapelle sowie die Rentkammer. Durch
einen Verbindungsbau, den Galeriegang, erreicht man den Wilhelmsbau.
Der Fürstensaal, einer der
beeindruckendsten Räume des Schlosses, befindet sich im ersten Obergeschoss des
nördlichen Flügels. Dieser Saal gehört zu einem der größten profanen Sälen
Deutschlands und wurde im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts errichtet. Er
ist zweischiffig gegliedert und erstreckt sich über die Maße von 33x14 m. Die
Wandhöhe beträgt 4 m. Aufgrund dieser
Ausmaße eignete sich der Saal besonders für offizielle Veranstaltungen wie zum Beispiel Eidesleistungen oder
Huldigungen. Bemerkenswert ist die Deckenkonstruktion des Raumes. Hierbei
handelt es sich um ein Kreuzrippengewölbe, das von vier Pfeilern getragen wird.
Nicht nur das Gewölbe, sondern auch die großen gotischen Fenster lassen den
Raum monumental wirken und dienen somit der Repräsentation.
Wenn Du durch das große Holzportal des
Fürstensaals gehst, gelangst Du in den westlichen Flügel: den Frauenbau. Dieser
Flügel diente als Wohnbereich der Landgräfin Anna, die mit Heinrich III.
verheiratet war.
Heute ist es aufgrund der
Glasbodenplatten und einer kleinen Glaspyramide möglich, auf einige freigelegte
Mauerteile der ehemaligen Burganlage zu blicken. Ebenfalls im Frauenbau
befindet sich das Ölgemälde „Marburger Religionsgespräch“ des Malers Christian
Carl August Noack aus dem Jahr 1867.
Es zeigt das berühmte Zusammentreffen der zerstrittenen Reformatoren Luther und Zwingli. Im Jahr 1529
lud der Landgraf Philipp der Großmütige
die Reformatoren Martin Luther und Ulrich Zwingli in das Landgrafenschloss mit dem Ziel, eine Einigung der beiden entzweiten
Reformatoren herbeizuführen, ein.
Über eine schmale Holztreppe gelangst Du
in die Schlosskapelle, die der heiligen Katharina geweiht wurde. Wie schon im
Fürstensaal, finden wir auch in der gotischen Kapelle ein Kreuzrippengewölbe,
dessen Rippen sich über goldfarbene Kapitelle, Dienste und Sockel in der
Wandgliederung fortsetzten. Nördlich und südlich des mittleren Gewölbejochs
befinden sich trapezförmige Nischen, wobei in der nördlichen Wandbilder von
Heiligen zu sehen sind. Der Altarraum im Osten, in dem der einfach gestaltete
Altar aus grauem Stein steht, und der Eingangsbereich im Westen sind polygonal
geschlossen. Die Schlosskapelle besitzt einen einheitlichen und
originalgetreuen Charakter, der vor allem durch die nach Befunden
rekonstruierte Wandfarbe, die in Rot- und Rosé gehalten wurde, und den
erhaltenen Fußboden erzeugt wird. Ein weiterer Blickfang ist das große Bildnis
des heiligen Christophorus, welches sich im Westen zwischen den beiden Zugängen
der Kapelle befindet.
Von der Schlosskapelle aus über den
Galeriegang gelangst Du in den Wilhelmsbau.
Seine Grundsteinlegung erfolgte im Jahr 1493. Dieser Gebäudekomplex, in dem
sich heute das Universitätsmuseum der
Kulturgeschichte befindet, ist in 3 Geschosse unterteilt.
Zuletzt kannst Du im Schlosspark
Bistro, bei einem herrlichen Ausblick
über die Stadt einen Kaffee - oder gar ein Stück hausgemachten Kuchen -
genießen.
Theresia Pastor Crespo und Isabel Vollmert
1) Finde den Hexenturm. Wie wurde er genutzt?
2) Begib dich in den
Schlosspark. Hier hängen in den Bäumen große Plakate der Grimm'schen Märchen. Finde „Dornröschen“, „Aschenputtel“
und „Das tapfere Schneiderlein“!
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